Tobias Wendl und Tobias Arlt haben beim Rennrodel Weltcup in Winterberg (18. – 20. Dezember 2020) ihren 45. Weltcupsieg eingefahren. Damit liegen die vierfachen Olympiasieger wieder allein an der Spitze der Statistik der Doppelsitzer. „Wir geben nicht so viel auf die Statistik. Aber der 45. Weltcup-Sieg fühlt sich an wie der erste“, sagte der 33 Jahre alte Wendl. Zuletzt hatten ihre deutschen Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken durch ihren Erfolg in Oberhof aufgeschlossen. Die Weltmeister hatten nach den beiden Läufen 0,040 Sekunden Rückstand. „Es war ein spannendes und tolles Rennen“, sagte Eggert. Auf Platz drei kamen die Brüder Andris und Juris Sics aus Lettland mit 0,242 Sekunden Rückstand.
Julia Taubitz reckte den rechten Arm Richtung Himmel. Zu ihrer eigenen Überraschung hatte die 24-jährige Oberwiesenthalerin das Rennen der Frauen im Weltcup in Winterberg gewonnen. Es ist ihr zehnter Weltcup-Sieg. Natalie Geisenberger, die als Führende nach dem ersten Durchgang Weltcup-Sieg Nummer 50 vor Augen hatte, berührte zweimal die Bande der Eisbahn. So blieb mit 0,106 Sekunden Rückstand Platz zwei. Der fünfte zweite Platz im fünften Rennen dieser Saison. „So knapp vor Augen hatte ich den Sieg schon lange nicht mehr“, haderte die 32-jährige Miesbacherin, „aber der zweite Platz ist auch kein Beinbruch.“ Überglücklich war Eliza Tiruma als Dritte. „Ich bin schon ein wenig überrascht“, sagte die Lettin, „ich kann in dieser Bahn machen, was ich will, es klappt einfach.
Bei den Herren ließ Felix Loch einfach mal die Fakten sprechen. „Fünfter Sieg im fünften Rennen – dazu gibt es wenig zu kommentieren“, sagte der 31-jährige Bayer. Auch beim Weltcup in Winterberg fuhr der dreifache Olympiasieger wieder seinen Konkurrenten davon. Mit 0,198 Sekunden Rückstand folgte der Österreicher Nico Gleirscher vor Dominik Fischnaller (0,202). „Felix fährt in einer anderen Liga“, sagte der Italiener anerkennend.
Eine Premiere gab es beim BMW-Sprint-Weltcup in Winterberg: Max Langenhan hat seinen ersten Sieg im Weltcup eingefahren. Der 21 Jahre alte Junioren-Weltmeister von 2019 profitierte jedoch davon, dass das Eis immer schlechter wurde. Mit diesem Premierenerfolg ist die Siegesserie von Felix Loch gerissen. Der Weltcup-Führende belegte nur Platz fünf. Hinter Langenhan belegten die beiden Italiener Kevin und Dominik Fischnaller die weiteren Podestplätze. Bei den Frauen hat es wieder nicht geklappt mit Sieg Nummer 50 für Natalie Geisenberger. Wie am Samstag war auch im Sprint Julia Taubitz um 0,174 Sekunden schneller. Eine kleine Wiedergutmachung gelang Dajana Eitberger. Nach Platz 13 glückte ihr im Sprint Platz drei. „Das ist ein versöhnliches Ende“, sagte die Oberhof-Siegerin, „ich bin zufrieden.“ Bei den Doppelsitzern setzt sich der Dreikampf an der Spitze fort. Einen Tag nach dem 45. Weltcup-Sieg von Tobias Wendl und Tobias Arlt zogen ihre Teamkollegen Toni Eggert und Sascha Benecken nach und gewannen den Sprint. Zwischen die beiden deutschen Duos setzten sich Thomas Steu/Lorenz Koller, die Führenden im Gesamt-Weltcup.