Zum ersten Mal überhaupt in der langen Geschichte der Nürburgring Langstrecken Serie (NLS) trug die traditionsreiche Rennserie am Wochenende (11. Und 12. Juli 2020) auf der Nordschleife zwei Rennen an einem Wochenende aus. Grund dafür war der wegen der zahlreichen Rennausfälle zu Saisonbeginn durch die COVID‑19‑Pandemie umgestellte Rennkalender. Beide Rennen führten je über eine Distanz von 4 Stunden und wurden erneut ohne Zuschauer und unter den Vorgaben eines umfangreichen Hygienekonzeptes ausgetragen. In Teil des Double-Headers siegte das Mercedes-AMG Team HRT. Die Mannschaft von Hubert Haupt hat dem zweiten Rennen ihren Stempel aufgedrückt. Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und der Brachbacher Luca Stolz gewannen das 60. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit einem Vorsprung von 34,244 Sekunden. Von Position drei aus gestartet, schob sich Startfahrer Stolz bereits in der ersten Runde an die Spitze. Insgesamt führte das HRT-Quartett 18 von 28 Runden lang das Feld an. „Viel besser kann die Saison nicht starten“, sagte Metzger. „Luca hat einen sensationellen Start hingelegt und ich konnte ein gutes Polster herausfahren.“ Stolz ergänzte: „Wir haben schon gestern beim Test gemerkt, dass wir sehr stark sein würden. Heraus gekommen ist der erste Sieg für das Team HRT und der erste Nordschleifen-Erfolg für das Evo-Modell des Mercedes-AMG GT3. Jetzt strengen wir uns an, damit wir morgen wieder ganz oben stehen.“ Voller Freude auf das dritte NLS-Rennen ist auch Engel: „Zwei Rennen an einem Wochenende sind einfach mega. Wir werden jetzt noch eine Runde Radfahren. Morgen früh geht es dann wieder rund.“ Die erste Doppelveranstaltung der Nürburgring Langstrecken-Serie fand einen krönenden Abschluss. Die Mitstreiter spendeten wohlwollend Applaus, als Björn Grossmann durch die Corona-Boxengasse seine Ehrenrunde im Fahrerlager drehte. Zusammen mit Simon Trummer, Jonathan Hirschi und Luca Ludwig feierte Grossmann den ersten großen Erfolg des Team Octane 126 in der NLS und den dritten Ferrari-Sieg in der Geschichte der traditionsreichen Nordschleifenserie. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade einmal 0,782 Sekunden wurde der italienische Supersportler vor den Siegern des Vortags, Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und Luca Stolz im HRT-Mercedes, abgewinkt. In der letzten Runde des Rennens kam es zum Showdown zwischen dem Ferrari des Schweizer Octane Teams und dem AMG-Mercedes von Stolz. Der italienische Supersportwagen ging einige Kilometer vor dem Ziel in Führung und siegte mit einem hauchdünnen Vorsprung von gerade einmal 0,782 Sekunden vor dem AMG-Mercedes. Der Schock dann für das Schweizer Team am Sonntagabend. Die Rennleitung teilte mit, dass der Ferrari 488 GT3 disqualifiziert wurde. Bei der technischen Nachuntersuchung des Ferraris wurde festgestellt, dass ein Reifen nicht den DMSB-Bestimmungen zum Musterreifen-Prozedere entsprach. Die nachfolgenden Teams rücken auf, sodass vorbehaltlich einer möglichen Berufung durch Octane der Mercedes-AMG GT3 #16 mit Luca Stolz Sieger des Rennens ist. Das Ergebnis bleibt zunächst vorläufig. Dritter Start in dieser Saison und der dritte Sieg in der Klasse SP8 der NLS auch für den Briloner Niklas Kry. Der Sauerländer in Diensten des Giti Tire Motorsport by WS Racing Teams pilotierte wieder seinen gelb-schwarzen Audi R8 LMS GT4 mit der Startnummer 128 um die rund 23 Kilometer lange Nordschleife des Nürburgringes. „Das war ein Mega-Wochenende für mich“, strahlte der 22-Jährige nach der Zielankunft am Sonntag auf dem Nürburgring.